J.S. Bach

Peter Clementsen
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Zur Frage der verschiedenen wohltemperierten Stimmungen

Bach zum Thema

Johann Sebastian Bach gehörte wohl auch zu den Kritikern. Er komponierte das „wohltemperierte Klavier“ (von dem viele meinen, es wäre unserer modernen gleichstufigen Stimmung gewidmet) und würdigte damit eine ungleichstufige Stimmung (welche genau, ist nicht bekannt).

„Die weit verbreitete Behauptung (etwa im Brockhaus), der Begriff wohltemperierte Stimmung sei mit der gleichstufigen Stimmung identisch, ist also unzutreffend. Auch das bekannte Werk „Das Wohltemperierte Klavier“ von Johann Sebastian Bach (1685–1750) diente nicht der Demonstration der gleichstufigen Stimmung, sondern vielmehr dem Hervorheben der Tonartcharaktere sowie der systematischen Anleitung, anders als bei der damals üblichen, mitteltönigen Stimmung möglich, in den Tonarten des gesamten Quintenzirkels zu komponieren. Wie Bach genau gestimmt hatte, lässt sich aus dem kontroversen Streit zwischen dem Bach-Schüler Kirnberger und Friedrich Wilhelm Marpurg (1718–1795) nicht sicher erschließen.
Jedoch besteht in der Forschung Einigkeit darüber, dass Bach keinesfalls die gleichstufige Stimmung zugrunde gelegt hat.“ (aus Wikipedia)

Wohltemperiert bedeutet, dass auf einem Instrument in allen Tonarten gespielt werden kann, in C-Dur ebenso wie in gis-moll mit 5 Kreuzen oder in B-moll mit 5 b. Er komponierte gleich zwei Bücher mit dem Titel „Das wohltemperierte Klavier“, bei dem er mit Präludien und Fugen durch alle Dur- und Moll-Tonarten ging. Damit nur zu demonstrieren, dass es eigentlich keine Rolle spielt, in welcher Tonart ein Stück steht, wäre kaum ein Grund für so ein großes Werk.

Nr. 1 ist in C-Dur, Nr. 2 ist in C-Moll (3 b), Nr. 3 ist in D-Dur (2 Kreuze), Nr. 4 in D-Moll (1 b) usw. Bach schrieb darin zum Teil technisch und künstlerisch sehr anspruchsvolle Stücke.

Die gleichstufige Stimmung setzte sich dann aber durch – warum? Vielleicht, weil es vorher so viele verschiedene Möglichkeiten gab und jede ihre spezifischen Vor- und Nachteile hatte (bestimmte Tonarten und Intervalle, die nicht so klangen, wie sie sollten) und sie am neutralsten war. Vielleicht auch nur, weil niemand auf die Idee kam, wieder von der pythagoräischen Stimmung auszugehen, wie dies Maria Renold tat (siehe Neue Lösungsversuche aus dem Dilemma).